KOLUMNE 91 |
EFFEKTIVE PROTEINAUFNAHME
PROBLEME NACH DER PROTEINEINNAHME – WORAN LIEGT'S?
Nun zu meiner Frage: Ich habe fast immer Magen-Darm-Probleme nach dem Training oder sogar ein bis zwei Tage danach. Vertrage ich das WPI oder Creatin nicht? Eine Milcheiweißunverträglichkeit habe ich eigentlich nicht. Ich habe auch schon Produkte verschiedener Hersteller und sogar Kasein ausprobiert. Die Magen-Darm-Beschwerden blieben aber unverändert bestehen. Oder liegt es daran, dass ich mich beim Training zu sehr verausgabe? Welche Gründe können die andauernden Magen-Darm-Probleme nach der WPI-Einnahme nach Training haben und wie kann man ihnen beikommen?
ANTWORT
Viel besser und für den Organismus sowie den Muskelaufbau wäre es, so viele Proteine wie möglich miteinander zu kombinieren, wobei die größten Vorteile mit einem Mehr-Komponenten-Protein, wie zum Beispiel PROTEIN 96, erzielt werden können, da hier schon verschiedene Proteinkomponenten in optimaler Relation enthalten sind. Durch die Mischung verschiedener Proteine steigert sich somit auch die biologische Wertigkeit des zugeführten Eiweißes, was positive Auswirkungen auf den Muskelaufbau hat. Deshalb solltest du von der Mono-Einnahme eines einzelnen Proteinproduktes Abstand nehmen, auch wenn die Werbung dieses Proteins viel verspricht. Die alleinige und hohe Einnahme eines einzelnen Proteins kann unter Umständen zu den von dir genannten Magen-Darm-Beschwerden führen, da der Körper einfach zu viel von ein und demselben Stoff erhält. Durch eine Mischung könnte dies schon wieder anders aussehen. Im Grunde ist die Isolatstufe des Molkenproteins die, neben Hydrolisat, reinste und könnte schon im Vorhinein als Auslöser ausgeschlossen werden, vorausgesetzt es ist rein und wurde ohne zusätzlich Stoffe wie Vitamine oder andere werbewirksamen Zusatzstoffe hergestellt.
Zusätze, sprich Vitamine, bestimmte Aromen, Süßungsmitteln können immer Unverträglichkeiten bei empfindlichen Personen hervorrufen. Hier genau den Schuldigen Stoff zu finden, ist ein sehr schwieriges Unterfangen. Wenn du dieses Risiko jedoch generell ausschließen möchtest, so empfehle ich dir die Verwendung von ausschließlich geschmacksneutralem Molkenprotein-Isolat. Der Geschmack ist zwar nicht der beste, aber so kannst du direkt die Problematik der Zusatzstoffe im Vorfeld ausschließen und erhältst natürlich ein sehr reines Protein mit sehr hohem Proteinanteil. Molkenprotein-hydrolisat besitzt nahezu kein Milchzucker und ist somit auch von laktoseintoleranten Sportlern sehr gut verträglich.
Dass das Training Schuld an deinen Beschwerden hat, ist eher unwahrscheinlich, da du ja auch Tage nach dem Training über Magen-Darm-Beschwerden klagst. Bezüglich des von dir eingenommen Creatins „Creatin-Hydro“ weiß ich leider überhaupt nicht, was dies für ein Produkt bzw. Kombination ist. Auch nach einer Eigenrecherche bin ich nicht schlauer geworden. Es kann schon sein, dass du durch das eingenommene Creatin-Produkt Beschwerden hast. Dies hängt dann wiederum davon, was es für ein Creatin ist und welche zusätzlichen Stoffe noch mit zum Einsatz gekommen sind. Hier müsstest du dies jedoch explizit ausschließen, dass heißt nimm das Creatin-Produkt einzeln, ohne WPI, zu dir und schau, was passiert. Äußern sich die gleichen Beschwerden, wie bisher, ist der „schwarze Peter“ schnell ausgemacht. Äußern sich keine Magen-Darm-Beschwerden, so kann man das Creatin-Produkt sicherlich ausschließen.
Wenn auch die Mischung verschiedener Proteine keine Abhilfe schafft, so solltest du dich mal beim Arzt gründlich durchchecken lassen und einen Allergie-Test durchführen. Somit kann überprüft werden, ob du an einer Milchzuckerunverträglichkeit leidest. Auch wenn du bisher Milch und Milchprodukte stets gut vertragen hast, kann es dennoch sein, dass dein Organismus über die Zeit hinweg eine Laktoseintoleranz entwickelt hat. Diese Toleranz muss nicht angeboren sein und kann sich im Laufe des Lebens anhand der von dir genannten Beschwerden äussern.
Sollte auch das nicht helfen, hilft nur noch das Ausschlussverfahren. Dass heißt eine Diät auf Grundlage ausgewählter Lebensmittel, welche keine Beschwerden hervorrufen und nach und nach Stoffe, sprich Proteine austesten. So kannst du ganz genau an deinem eigenen Körper überprüfen, welches Protein, welches Lebensmittel Beschwerden bei dir hervorruft. Dieses Vorgehen ist zwar etwas langwieriger, aber bei korrekter Durchführung führt es immer zum Ziel.
Mit einer Ferndiagnose lässt sich dein Problem leider nur unzureichend lösen, weshalb es nun an dir liegt, das Problem durch die von mir vorgeschlagenen Maßnahme einzugrenzen und gegebenenfalls zu lösen!
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