WANN IST DIE GLUTAMINEINNAHME AM SINNVOLLSTEN?
Der Prozess des Muskelaufbaus läuft in zwei Phasen ab: Zunächst wird durch das Training ein Proteinabbau im Muskel ausgelöst. Durch eine ausreichende Regenerationsphase und eine entsprechende Ernährung erfolgt dann im Anschluss der Muskelaufbau über das Ausgangsniveau hinaus (sogenannte Superkompensation). Der Muskel sieht durch den Trainingsreiz die Notwendigkeit stärker zu werden, um mit mehr Muskelmasse vor der erneuten Belastung, sprich Trainingsreiz, gewappnet zu sein.
EINE SUBSTANZ, DIE IN DER REGENERATIONSPHASE NACH DEM TRAINING VON ENTSCHEIDENDER BEDEUTUNG IST, IST DIE AMINOSÄURE GLUTAMIN.
Sie kann laut Studien REGENERATIONSPROZESSE UND DIE PROTEINSYNTHESE im trainierten Muskel unterstützen. Die Forschergruppe um Boza JJ. et al. fand heraus, dass bei Ratten, bei denen mit Glukokortikoiden (katabole Hormone der Nebennierenrinde) der Muskelabbau künstlich verursacht wurde, die Proteinsynthese stärker angeregt wurde, wenn den Tieren Glutamin zusätzlich zur normalen Kost verabreicht wurde. Weitere Studien stehen bislang noch aus, um die Ergebnisse eindeutig auf den Menschen übertragbar zu machen, die Vermutung diesbzgl. liegt jedoch nahe.
Die Gabe von Glukokortikoiden und der daraus resultierende vermehrte Muskelabbau ist eine Situation, die auch beim Sportler nach hartem und vor allem langem Training eintreten kann. Nach 50 bis 60 Minuten Training steigen die Spiegel dieser Stresshormone relativ deutlich an, sodass die Bedingungen dieser Studie durchaus mit denen eines Sportlers nach mehr als 60-minütigem Training verglichen werden können.
Außerdem interessant: Glutamin wirkte in dieser Studie am stärksten, wenn es in Verbindung mit einem Protein auf Laktalbuminbasis (Whey Protein) und kurzkettigen Kohlenhydraten verabreicht wurde. Auf die Praxis des Sportlers übertragen, bedeuten diese Ergebnisse, dass die Einnahme von
5-15 G L-GLUTAMIN MIT 40 G WHEY PROTEIN UND 80 G MALTODEXTRIN
in Wasser direkt nach dem Training sinnvoll ist.